19-jähriger Patersdorfer folgt auf Alexander Hannes

Der bisherige stellv. Kreisvorsitzende Michael Süß aus Patersdorf wurde am Wochenende zum neuen Kreisvorsitzenden der Jungen Union (JU) gewählt. Er folgt auf den Zwieseler Stadtrat Alexander Hannes, der nach drei Amtsperioden eine Verjüngung eingeleitet und nicht mehr kandidiert hatte. Süß möchte „Anstoßer und Motivator“ sein.
„Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der JU im Landkreis Regen auf. Es ist Zeit für eine Verjüngung“, eröffnete der scheidende Kreisvorsitzende Alexander Hannes die Mitgliederversammlung im Landgasthof Hubertus in Frauenau, zu der auch der stellv. Landrat Dr. Ronny Raith und der CSU-Kreisvorsitzende Dr. Stefan Ebner gekommen waren. Nach sechs Jahren als Kreis-JU-Chef und mit 31 Jahren sei es Zeit für einen echten Generationenwechsel, dem Wechsel von Generation Y auf Generation Z, wie Hannes anmerkte.
In seinem Tätigkeitsbericht spannte der Kreisrat einen weiten Bogen von seinen ersten Funktionen als Beisitzer im Ortsvorstand der JU Zwiesel im Jahr 2013 bis in die Gegenwart. In seinen drei Amtsperioden seit 2017 als JU-Kreisvorsitzender waren drei Wahlkämpfe prägend: Der Landratswahlkampf von Dr. Stefan Ebner im Jahr 2017, in dem sich Hannes als frischgebackener Kreisvorsitzender seine Sporen verdiente. Die JU habe sich „rund um die Uhr“ engagiert und „Popcorn quer über den Landkreis verteilt“. 2019 habe der Zwieseler für das Europaparlament kandidiert und an die 100 Termine in fünf Landkreisen wahrgenommen. „Oft habe ich damals wiederholt, wie wichtig die europäische Einigung für den Frieden des Kontinents ist. Heute aktueller denn je“, blickte Hannes zurück. Und schließlich der Kommunalwahlkampf 2020, bei dem die JU mit acht Kandidaten in den Kreistagswahlkampf gezogen ist und inzwischen schließlich drei Kreistagsmandate (Michael Englram, Patrick Zens und Alexander Hannes) errungen hat. Den CSU-Vertretern rief Hannes zu: „Es lohnt sich junge Kandidaten zu unterstützen und prominent zu platzieren“.
Ebenso blickte er auf die Bildungsfahrten des Kreisverbands zurück. In Wien habe man 2018 gute Kontakte zur Schwesterorganisation JVP knüpfen können, in Prag habe man 2019 an der Gedenkfeier zum Fall des Eisernen Vorhangs teilgenommen und in Budapest haben sich die JUler 2022 über die politische Situation des Visegrád-Landes informiert.
Auch thematisch habe man einen bunten Strauß an Themen abgearbeitet. Man habe sich für die Stärkung des Ehrenamts, Digitalisierung im digitalen Dorf, die Entlastung der Bürger, Stärkung der heimischen Wirtschaft eingesetzt, sich aber auch mit Themen wie Werten und Moraltheologie beschäftigt.
Auch in seinem letzten Amtsjahr war die JU sehr aktiv: Man habe sich dem Internationalen Jahr des Glases im Glasdorf Weinfurtner in Arnbruck gewidmet, war Gastgeber der Bezirksversammlung der JU Niederbayern in Viechtach und habe eine Weihnachtsfeier im Blossersberger Keller organisiert. Die JU verfüge aktuell über mehr als 200 Mitglieder und zehn Ortsverbände.

Es war eine geile Zeit mit euch! - Alexander Hannes

Hannes dankte den Vorstands- und Ausschussmitgliedern für die herausragende Arbeit, Unterstützung und Freundschaft, ohne die der Erfolg der JU nicht möglich gewesen wäre. „Es war mir eine unglaubliche Ehre euer Kreisvorsitzender zu sein. Es war eine geile Zeit mit euch“, beendete Hannes seine Ausführungen unter minutenlangem Beifall der Mitglieder.
Nach dem Bericht des Kreisschatzmeisters Florian Wiesmüller, der sein Amt nach sechs Jahren an Clara Brücklmayer übergibt, und dem von Reinhard Wölfl vorgetragenen Kassenprüfbericht folgte die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft und die anschließenden Neuwahlen.
Als seinen Nachfolger als Kreis-JU-Chef schlug Alexander Hannes den 19-jährigen Michael Süß vor, da dieser „fit im Digitalen“ sei und sich tatkräftig auf JU-Bezirks- und CSU-Kreisebene als Digitalbeauftragter engagiere.

Ich will Anstoßer und Motivator sein! - Michael Süß

Süß dankte Hannes für sein Engagement in der JU. Es seien „riesengroße Fußstapfen“, in die er treten werde. Der Bankkaufmann-Auszubildende und Patersdorfer JU-Ortsvorsitzende richtete seinen Blick postwendend nach vorne und schwor die Mitglieder auf den anstehenden „Dreifach-Wahlkampf“ von Landtag, Bezirkstag und Landrat ein. Man könne nur gemeinsam erfolgreich sein. Die JU sei besonders gefordert und er sei top motiviert. „Politik ist meine Leidenschaft“, sagte Süß. Die JU solle die Stimme der jungen Leute im ländlichen Raum sein, die sich für Straßen- und Handynetz, hochmoderne Schulen und bezahlbare Baugrundstücke einsetze. Er möchte in der JU ein Gefühl entfachen, dass „bei uns vor Ort etwas erreichbar ist.“ Süß will als Kreisvorsitzender „Anstoßer und Motivator“ sein und ein offenes Ohr für die Bürger haben.
Unter der Leitung von Dr. Stefan Ebner und Dr. Ronny Raith wurde der Patersdorfer einstimmig zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter sind: Agnes Brücklmayer (Viechtach), Melanie Kaufmann (Kirchberg), Theresa Leitermann (Arnbruck) und Josef Peschl (Lindberg). Neue Schatzmeisterin ist Clara Brücklmayer (Viechtach) und neue Schriftführer sind Franz Loibl (Rinchnach) und Anton Schiller (Kirchberg). Als Beisitzer gewählt wurden Michael Englram (Langdorf), Sandra Kaufmann (Kirchberg), Andreas Kuffner (Viechtach), Andreas Schmid (Zwiesel), Lorenz Schuster (Kirchberg) und Veronika Schwarz (Zwiesel). Die JU-Ortsvorsitzenden gehören dem Ausschuss kraft Satzung an. Kassenprüfer sind Christine Frey (Regen) und Reinhard Wölfl (Zwiesel). Vertreter auf der Landesversammlung in Bayreuth sind Alexander Hannes, Sandra Kaufmann und Florian Wiesmüller.
Nach den Neuwahlen wurden die ausgeschiedenen Vorstands- und Ausschussmitglieder gewürdigt:
„2011 – vor 12 Jahren sind wir politisch aktiv geworden“, sagte Hannes und dankte seinem bisherigen Stellvertreter und dem ehem. Zwieseler JU-Chef Daniel Weber, der sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Man habe gemeinsam die JU Zwiesel aufgebaut und sich 2016 im Bürgermeisterwahlkampf von Elisabeth Pfeffer engagiert. Weber habe nicht nur eine exzellente Feder, er könnte als Fastenprediger der CSU ebenso gute Reden halten. „Du wolltest etwas bewegen in Zwiesel und im Landkreis Regen. Dir ist es darum gegangen neue Ideen in den politischen Alltag einzubringen – das hast du geschafft“, würdigte Hannes das Engagement von Daniel Weber.
Ebenso aus dem Vorstand ausgeschieden ist Florian Wiesmüller, der die Finanzverwaltung sechs Jahre lang führte. „Du warst immer ein Ermöglicher. Du hast immer darauf geachtet, dass der Verband aktiv sein kann“, sagte Hannes über seinen bisherigen Schatzmeister, der sich mit allerhand Bürokratie von Rechenschaftsberichten bis zum Parteiengesetz „rumschlagen“ musste. Wiesmüller habe sich jedoch nicht nur auf die Kassenführung beschränkt, sondern war auch Kampagnendirektor und bleibt als JU-Ortsvorsitzender und ASP-Kreisvorsitzender eines der Aktivposten in der Partei.
Ebenso dankte Hannes dem früheren Rinchnacher JU-Chef Thomas Dannerbauer, der aufgrund der Altersgrenze von 35 Jahren nicht mehr kandidieren durfte, für den dessen Engagement im Kreisausschuss.

Ich bleibe politisch aktiv! - Alexander Hannes

Zum Dank für sechs Jahre als Kreisvorsitzender überreichte Michael Süß im Namen des Vorstands ein Glaskunstobjekt des Arnbrucker Künstlers Michael Weinfurtner sowie ein Fotoalbum mit den schönsten Momenten der vergangenen Jahre. Hannes werde als stellv. Landesvorsitzender der JU Bayern, Regener Kreisrat und Zwieseler Stadtrat weiterhin politisch aktiv bleiben.
Der weitere stellv. Landrat Dr. Ronny Raith verwies in seinem Grußwort auf den „Rekordhaushalt“, über den der Kreistag beraten werde, und legte seinen Fokus auf die hohen Investitionen des Landkreises in die Schulsanierungen. Der ÖPNV-Ausbau sei ebenso wichtig, sofern er sinnvoll und finanzierbar sei. Der möglichen Klinikreform erteilte er eine Absage: „Wenn diese Reform kommt, dürfen wir qualitativ hochwertige Leistungen nicht mehr in den Arberlandkliniken anbieten. Damit stünde mindestens ein Klinikstandort auf dem Spiel. Das ist keine bürgernahe Politik“, betonte Raith.
Der CSU-Kreisvorsitzende Dr. Stefan Ebner hob die Kerninhalte der CSU hervor: „Wir sind das Original der bürgerlichen Kraft“, rief Ebner den JU-Mitgliedern zu. Man wolle keinen Umbau der Gesellschaft, keine Umerziehung und keine Verbotspolitik. „Die Grünen wollen Nutella verbieten und Cannabis erlauben“, formulierte der Kreisrat. Man müsse Ökonomie und Ökologie vereinen können.

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