Forstwirtschaft ist gelebte Nachhaltigkeit

„Dem Wald geht es nicht gut“ – diese Schlagzeile hat man in den vergangenen Jahren immer häufiger gehört. Um den Zustand des Waldes auf den Grund zu gehen, hat das Fachgremium der Jungen Union (JU) Bayern zum Thema „Nachhaltigkeit & Ländlicher Raum“ einen Waldspaziergang mit dem Bund Deutscher Forstleute Bayern (BDF) im Frauenforst (Landkreis Kelheim) unternommen. Die Erkenntnisse gelten auch für den Bayerischen Wald. Neben dem Fachausschussleiter Alexander Hannes aus Zwiesel nahm auch der CSU-Kreisgeschäftsführer Florian Wiesmüller aus Regen teil.

Bernd Lauterbach (Landesvorsitzender des BDF) und Sabine Bichlmaier (Leiterin des Forstbetriebs Kelheim der Bay. Staatsforsten) erörterten im Austausch mit den rund fünfzehn Fachausschussmitgliedern der JU, die Kernaufgaben der Förster: Den Wald pflegen, schützen und bewirtschaften. Die bayerischen Wälder, die überwiegend im Eigentum der Bayerischen Staatsforsten oder privater Forstwirte stehen, sind auch bewirtschaftetes Kulturland. Holz diene als Rohstoff für klimafreundliches Bauen oder als Wertholz für Furniere und hochwertige Möbel. „Der Wald ist das Klimakraftwerk Bayerns. Ideologisch überholte Vorschriften sind der falsche Weg. Holz aus Bayern schützt das Klima, ermöglicht nachhaltiges Bauen und vermeidet ökologisch bedenkliche Holzimporte“, ist Alexander Hannes überzeugt, der das JU-Fachgremium zusammen mit Moritz Knöferl aus Neuburg-Schrobenhausen leitet. Die bayerische Forstwirtschaft sei gelebte, praxisnahe Nachhaltigkeit und ein Paradebeispiel dafür, dass ideologisch geführte theoretische Debatten über Umweltschutz an der Realität vorbeigehen. „Der Landkreis Regen ist die waldreichste Region Bayerns. Der Wald ist für unsere Region von enormer Bedeutung für Tourismus, Wirtschaft und Umwelt“, betonte Hannes.

Ein gesunder Mischwald mit möglichst zahlreichen Nadel- und Laubbaumarten sei besonders klimaresilient, betonten die Experten. Auf Monokulturen zu setzen, begünstige Unwetterschäden durch Hitze oder Sturm. Moderne Waldbewirtschaftung sei naturnah, wenn sie neben der ökonomischen und der sozialen auch von einer ökologischen Säule getragen werde. Nur dann sei die Nachhaltigkeit umfassend gesichert, betonte der Landesvorsitzende des bayerischen Forstverbandes Bernd Lauterbach gegenüber den JU-Mitgliedern. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stamme ursprünglich aus der Forstwirtschaft und beschreibt die natürliche Regenerationsfähigkeit eines Ökosystems. „Der Douglasie wird beispielsweise die Fähigkeit zugeschrieben, mit dem zukünftigen Klima sehr gut zurecht zu kommen. Aktiver Natur- und Klimaschutz auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft“, resümiert CSU-Kreisgeschäftsführer Wiesmüller.

Bernd Lauterbach machte deutlich, dass der Cluster Forst und Holz in Bayern eine Wirtschaftsleistung von ca. 37 Mrd. Euro durch 200 000 Arbeitsplätze generiere. Voraussetzung dafür ist die Arbeit der Forstleute vor Ort, die nachhaltig und naturnah den umwelt- und klimafreundlichen Rohstoff Holz gewinnen. Dass zu diesen Aufgaben auch die Jagd gehöre, betonte Betriebsleiterin Sabine Bichlmaier. Nur durch engagiertes Jagen sei eine Verjüngung der Hauptbaumarten ohne Schutz möglich. „Wir müssen den Staatsforsten dankbar sein, dass sie sich um Bayerns Naturerbe so herausragend kümmern“, sagte Wiesmüller.

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