JU-Verbände Freyung-Grafenau und Regen fordern effektivere Verimpfung

Nach der Videokonferenz der JU Kreisverbände zur Lage in Ostbayern sprechen sich die JU-Kreisverbände Freyung-Grafenau und Regen dafür aus, die Impfungen mit weniger Bürokratie und mehr Digitalisierung zu beschleunigen. SMS-Termine und Online-Buchungen sollen genutzt werden.
„Möglichst schnell, möglichst viel impfen“ – so lautet die Devise des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek. Dies gilt nach Vorstellung der beiden JU-Kreisvorsitzenden Christoph Weishäupl (Freyung-Grafenau) und Alexander Hannes (Regen) umso mehr für die „Corona-Hotspots“ in den Grenzlandkreisen zu Tschechien und Österreich. Das Ziel für Hochinzidenzgebiete müsse sein, dort zu impfen, wo Kontakte stattfinden, um Ausbreitung zu reduzieren und Lockerungen zu ermöglichen, etwa in Schulen oder Betrieben. Außerdem müsse die Impfbereitschaft erhöht werden, indem das Impfen möglichst einfach werde, etwa durch Sammeltermine. „Uns ist wichtig, in diesem Zusammenhang klarzustellen, dass den Risikogruppen dadurch kein Impfstoff weggenommen wird. Diese sollen wie bisher weiterversorgt werden“, betont die Viechtacher JUlerin Agnes Brücklmayer. Schnelleres Immunisieren der Bevölkerung schütze nicht nur unsere Landkreise, es verhindere einen Domino-Effekt auf andere Regionen.
Die JU begrüßt die Ankündigung über zusätzlichen Impfstoff für die bayerischen Grenzlandkreise zu Tschechien sowie mögliche Abweichungen von der vorgegebenen Impfreihenfolge. Ergänzend hierzu fordern die beiden JU-Kreisverbände den Abbau unnötiger Bürokratie und Maßnahmen zur möglichst effektiven Verimpfung des vorhandenen Impfstoffes. Solange sich die Infektionslage an der Grenze nicht entspanne, seien darüber hinaus Sonderhilfen und eine intensivere Teststrategie für die betroffenen Regionen erforderlich. Betriebe müssten für jeden zusätzlichen Tag im Lockdown weitere Hilfen bekommen.
Bei der Vergabe der Impftermine fordert die Junge Union die Einführung der Software des „Duisburger Modells“, wonach bei freiwerdenden Impfterminen drei registrierte, berechtigte Personen eine SMS erhalten und diejenige Person den Impfstoff (teilweise innerhalb einer Stunde) erhält, die zuerst mit „Ja“ antwortet. „Dadurch kann eine möglichst schnelle Verimpfung sichergestellt werden. Gleichzeitig ist vollkommen transparent, wie mit übrigen Impfdosen umgegangen werden soll und wer diese erhält“, so Vorstandsmitglied Florian Wiesmüller aus Regen.
Darüber hinaus fordern die JU-Kreisverbände, die Impfbürokratie abzubauen und digitale Lösungen zu nutzen. Die zentrale Registrierung, Priorisierung und Terminvergabe über das Programm BayIMCO binde erhebliche zeitliche Ressourcen, die bei Ärzten und medizinischem Personal besonders knapp sind, und müsse vereinfacht werden. Sobald genügend Impfstoff vorhanden ist, sollen die Bürgerinnen und Bürger ihren Termin selbst im Impfzentrum buchen können. „Ein Termin muss so einfach zu buchen sein wie ein Konzertticket“, findet JU-Chef Alexander Hannes aus Zwiesel. „Wir stellen uns ergänzend vor, dass die Aufklärungsvideos, die derzeit vor Ort in den Impfzentren abgespielt werden, bereits zu Hause angesehen werden können“, so Florian Wiesmüller weiter. Auch ein digitaler Impfausweis ähnlich dem „Altöttinger Modell“ sei für den Bayerwald denkbar.
Dasselbe gelte im Hinblick auf die künftige Verimpfung durch die Hausärzte. Die JU-Verbände erwarten von Seiten der Landesregierung Unterstützung für die bayerischen Hausärzte, die wohl zeitnah mit einem Ansturm an Impfinteressenten rechnen werden. Dies dürfte zudem mit einem nicht unerheblichen Arbeitsaufwand für die Ärzte verbunden sein. Die in der Corona-Pandemie in hohem Maße beanspruchten Hausärzte dürfen durch die Freigabe der Verimpfung nicht allein gelassen werden. Da diese ihre Patienten und deren Vorerkrankungen kennen, können sie am besten über die Priorisierung entscheiden. Die Unterstützung durch die Hausärzte hält die JU für unverzichtbar.

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