JU-Kreisräte im Gespräch mit Arberland Regio Geschäftsführer – Digitalisierung und Ehrenamt

Über die Weichenstellungen für Tourismus, Digitalisierung und Ehrenamt haben sich Patrick Zens, Alexander Hannes und Florian Wiesmüller mit Herbert Unnasch, dem Geschäftsführer der Arberland Regio GmbH ausgetauscht.
Die Junge Union (JU) ist überzeugt: Der Landkreis muss langfristig den Anschluss an die bayerische Entwicklung behalten und nun sind die langfristigen Weichen dafür zu stellen, auch im Tourismus. Der Geschäftsführer der Landkreis-CSU, Florian Wiesmüller, bekräftigte, der Landkreis und die Gemeinden müssen die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Tourismus setzen. Unnasch erwiderte, die Arberland Regio GmbH sei auf diesem Gebiet seit der ersten Stunde tätig und konnte die Marke „Arberland“ erfolgreich etablieren und vermarkten. Der Tourismus mache ein gemeinsames koordiniertes Handeln der Region erforderlich. „Wenn alle Akteure an einem Strang ziehen, werden wir erfolgreich sein“, so Unnasch.
Nationalpark-Vorfeld bewerben
„Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz für den Tourismus im Bayerischen Wald, der in seiner Gesamtheit beworben werden muss, um Durchschlagskraft zu erzielen. Neben dem Nationalpark Bayerischer Wald muss auch das Nationalpark-Vorfeld stärker beworben werden“, forderte Kreisrat Patrick Zens. Sein Kreistagskollege Alexander Hannes appellierte, die Tourismusförderung als Wirtschaftsförderung zu denken und die Hotelbetriebe bei Sanierungen und Online-Buchbarkeit zu unterstützen. Die Region sei zudem prädestiniert für naturnahen Tourismus. Unnasch befand, dass die Zahl der „Sterne-Unterkünfte“ im Bayerischen Wald hoch sei, auch wurde von den Betrieben viel investiert. Man müsse aber sehen, dass heute das Service-Angebot sowohl in der Unterkunft als auch drum herum einen größeren Stellenwert habe. Konkret nannte er, die Angebote an ÖPNV, die Onlinebuchbarkeit von Freizeitangeboten oder das Angebot an Mietfahrrädern auszubauen.
Der Nahverkehr sei nicht nur für den Tourismus, sondern auch für den Sportstandort von Bedeutung, so CSU-Geschäftsführer Wiesmüller, der explizit auf die Situation der Eishalle in Regen verwies. Diese könne von einer besseren Anbindung an den überregionalen ÖPNV profitieren. Touristen, Eisläufer und Besucher der Sportveranstaltungen können so komfortabel anreisen. Unnasch pflichtete ihm bei, er sehe die enorme Bedeutung der Eishalle für die Schulen und Bevölkerung allgemein, aber auch für den Wintersportstandort im Landkreis. Auch das Landesleistungszentrum am Arber sei von überregionaler Bedeutung für das Arberland. Zens, Sportbeirat des Landkreises Regen, bekannte sich zu diesem Standort. Wiesmüller sieht darin eine Werbung für die Region.
Stabsstelle für Digitalisierung
Das gewichtigste Thema für die langfristige Weichenstellung des Landkreises wird das Thema Digitalisierung, wie Zens formulierte. Unnasch sagte, dass es bei diesem Thema allgemein einen großen Nachholbedarf gibt; deshalb wird die Arberland Regio GmbH in Kürze eine Qualifizierungs- und Beratungsoffensive zur Steigerung der Digitalisierungskompetenz im Arberland starten. „Wir brauchen eine Stabsstelle für Digitalisierung, die Klein- und mittelständischen Betriebe im Landkreis bei der Digitalisierung unterstützt“, fordert Patrick Zens. Sie solle nach Meinung der jungen CSU zeigen, in welchen Schritten Produktion oder Unternehmensverwaltung zukunftsfähig gemacht werden können. Darüber hinaus solle der Digitalisierungsbeauftragte Betriebe bei Fördermöglichkeiten von Bund und Freistaat beraten. „Uns geht es um zielgerichtete Wirtschaftsförderung im Landkreis“, betont Kreistrat Patrick Zens.
Dienstleister für das Ehrenamt
Kreisrat Alexander Hannes, der zugleich Ehrenamtsreferent der Stadt Zwiesel ist, befand, dass die Arberland Regio GmbH in der Ehrenamtsförderung mit Schulungen und Werbekampagnen gute Arbeit leiste. Er schlug vor einen „Service-Point“ einzurichten, der Vereine und Ehrenamtliche bei konkreten Fragen unterstütze und Beratungsangebote vermittle. Der Landkreis solle zum Dienstleister für das Ehrenamt werden. Im Bereich der Nachhaltigkeit schlug Hannes vor, die Gemeinden bei der nachhaltigen und regionalen Beschaffung zu unterstützen. Nicht allein der Preis sei entscheidend, sondern die Haltbarkeit und Langlebigkeit von Produkten. „Wenn der Landkreis koordiniere, könne es für die Kommunen unterm Strich sogar günstiger werden“, ist Hannes überzeugt.
Damit einher geht die organisationale Aufstellung der Arberland Regio GmbH. Florian Wiesmüller stellte fest, dass die GmbH gut aufgestellt sei.
Unnasch betonte, dass die GmbH gewisse Freiräume in der Entscheidungsfindung ermögliche und die Politik gleichzeitig über den Aufsichtsrat eingebunden und an wesentlichen Entscheidungen beteiligt sei. Dies habe sich unter anderem in den Bereichen Kreisentwicklung dem Betrieb der Arberland-Akademie und bei der Organisation von überregionalen Großveranstaltungen bewährt.
JU-Chef Hannes bedankte sich für den Austausch. Man wolle vor allem bei der Frage im Gespräch bleiben, wie der Landkreis mittels Digitalisierung vorangebracht werden könne.

« Junge Kreisräte treffen IHK-Vizepräsidenten Corona: JU-Kreisverbände fordern Sonderprogramm für Ostbayern »