Junge Kreisräte im Gespräch mit Barbara von Schnurbein

Politik kann die Kulturlandschaft im Landkreis unterstützen. In einer Videokonferenz haben die jungen CSU-Kreisräte Patrick Zens und Alexander Hannes sowie der CSU-Kreisgeschäftsführer Florian Wiesmüller mit Barbara von Schnurbein über entsprechende Möglichkeiten gesprochen.
„Kultur und Bildung sind systemrelevant“ befand Barbara von Schnurbein, Vorsitzende des Fördervereins Weißensteiner Burgkasten „Rettet das fressende Haus“ in ihrem Eröffnungsstatement. Der positive Begriff Kultur beschreibe vor allem Wertvorstellungen und sei Aufgabe der Kommunalpolitik, werde in der Öffentlichkeit jedoch zu häufig in negativen Zusammenhängen gebraucht, z.B. „Drogenkultur“. Bildung sei vornehmlich Staatsaufgabe, jedoch verfüge der Staat nicht über ein Monopol, betonte die Bildungstrainerin. In Bayern sei der Ansatz „kein Abschluss ohne Anschluss“ sehr gut und die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Schularten hoch. Für positiv hält sie, dass Gruppenarbeit in der Schule an Bedeutung gewinne, da sie auch im späteren Berufsleben immer wichtiger sei. Pädagogische und diagnostische Kompetenzen sowie Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen müssten bei der Lehrerausbildung neben Fachwissen und Didaktik eine wesentlich stärkere Rolle spielen.
Auf Kultur und Kunst habe die Pandemie nach Meinung der Philologin „gravierende“ Auswirkungen gehabt. Statt der vollständigen Schließung von Theatern und kulturellen Einrichtungen hätte man die gerade dort vorhandene Kreativität für individuelle Lösungen nutzen sollen. Die Kreisräte Zens und Hannes wollen ehrenamtliche kulturelle Arbeit unterstützen und schlugen dazu die Einrichtung einer Beratungsstelle vor.
Florian Wiesmüller erkundigte sich auch nach der Sanierung des „Fressenden Hauses“ in Weißenstein. Barbara von Schnurbein freute sich über das große Engagement der beiden Vereine, die sich um Burg und Turm kümmern. Dabei betonte sie die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Konzeptes für Weißenstein, das auch eine Verkehrsberuhigung einschließen müsse, um den Besuchern des historischen Burgdorfs ein ganzheitliches Erlebnis des einzigartigen Areals zu ermöglichen.
Sie appellierte, in der Kunst- und Kulturförderung eher regional zu agieren und die jeweils gegebenen Möglichkeiten nicht durch Bürokratie und enge Vorgaben zu unterbinden.

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